Hör-Spiele und Japanreisen

Nach der langen Zeit glaubt man es kaum, aber ja: Ich lebe noch. Thilo hat den Blog noch nicht allein übernommen – auch wenn ist in den letzten Monaten den Anschein gemacht hat. Aber welche Ausrede habe ich mir dieses Mal gesucht und was hat Japan damit zu tun?

Es scheint beinahe schon zu einer Tradition in unserer jungen Bloggeschichte geworden zu sein… Mitte des Jahres verschwinden wir mehr oder weniger gänzlich von der Bildfläche und kehren in der zweiten Hälfte mit einer “großen” Ankündigung zurück. Letztes Jahr war es der Blogumbau, 2016 zugegebenermaßen einfach Sommerträgheit und in diesem Jahr kündigen sich tatsächlich ein paar Neuigkeiten an, die es sich endlich mal zu verbreiten lohnt:

Ich bin Doktorand! Hip, hip, hurra, es ist soweit! Lange Zeit habe ich mir selbst gehadert, wusste selbst nicht, ob ich es wirklich wagen soll und habe dann doch in einer relativen Kurzschlussreaktion den Sprung ins kalte Wasser getan. Wenn das Thema gefunden ist, muss man ja auch nicht ewig warten.

Audio-Invasion

Worum soll es gehen? Mein Forschungsgegenstand sind Audio Games. Der ein oder andere wird sich jetzt vielleicht schon dunkel erinnern können – schließlich habe ich mich schon vergangenes Jahr bei SPIELKRITIK und vor ein paar Monaten bei Grimme Game über das audiobasierte Computerspiel”genre” geäußert.

Für alle, die jetzt nur Bahnhof verstehen: Audio Games sind Computerspiele, die nicht, wie sonst üblich, ihren Fokus auf die visuelle, sondern eher auf die akustische Darstellungsweise setzen und damit auch einen gewissen barrierefreien Zugang für blinde SpielerInnen schaffen. In welchem Maße Audio Games dann nun auch tatsächlich auf einen bildlichen Output verzichten, variiert von Titel zu Titel. Im Idealfall möchte ich mich jedoch wirklich nur auf rein audiobasierte Computerspiele wie z.B. “A Blind Legend” konzentrieren – quasi “Hör-Spiele at their best”.

Was hat das jetzt aber nun mit dem Blog zu tun? Nun ja… In Zukunft werdet ihr wohl einfach noch mehr zum Thema “Audio Games” zu hören bekommen – das mag gefallen oder nicht. Die Hör-Spiele werden nun mindestens vier Jahre lang (haha, vier. Na klar.) Tag und Nacht durch meinen Kopf huschen und da sich auch Thilo beruflich vorwiegend mit Hör-Medien beschäftigt, bleibt eine Audio-Invasion auf schraeglesen wohl nicht aus. Die ersten Anzeichen haben sich ja bereits in der Menü-Gestaltung bemerkbar gemacht.

Ins ferne Japan

Bevor wir jedoch von Hör-Spielen, Audio Games und sonstigen Ohrwürmern überrollt werden, hält zunächst einmal das Land der aufgehenden Sonne bei uns Einzug. Nächste Woche reise ich nämlich für drei Monate zum Forschen für meine Doktorarbeit nach Japan und leite damit auch das nächste große (und in diesem Jahr wohl einzige) “Themenspezial” bei uns ein – in Anführungszeichen, weil es sich in Art und Dauer garantiert von unseren letzten Themenspezialen unterscheiden wird. Eine solche Gelegenheit müssen wir schließlich auch gebührend für unseren Blog nutzen.

Wie genau dieses Japan-Spezial dann aussehen wird, wissen wir ehrlich gesagt auch noch selbst gar nicht genau. Ich werde auf jeden Fall ein kleines “Forschungstagebuch” führen, welche Ausmaße das annehmen wird und durch welche Themenbeiträge wir diesen dann ergänzen, konkretisiert sich wohl erst nächste Woche nach meine Ankunft in Japan. Für alles andere bin ich gerade einfach zu aufgeregt.

Fest steht jedenfalls: Zu berichten haben wir in den nächsten drei Monaten genug. Die schraeglesen-Flaute dürfte also ein Ende haben.

 

Caecilia
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Caecilia

Ehemaliger(?) "Final Fantasy"-Freak. Hat durch die Liebe für das Japanische Rollenspiel zum Videospiel gefunden. Nachdem der Traum vom Leben im Land der aufgehenden Sonne schon am Sushi-Hass zerplatzte, fand die Musik- und Theaterwissenschaftlerin mit den Game Studies einen passenden Ersatz; ging ihren Dozenten deswegen permanent mit Hausarbeiten zu Videospielmusik, Avatartheorien oder Bewegungssteuerungskonzepten auf den Leim; versuchte sich nebenher als Redakteurin beim RETRO-Magazin oder stockte ihre Spielesammlung mit Aushilfsjobs bei GameStop auf. Ihr großer Traum: Mit einer Professur das eigene Hobby durch die Uni finanzieren zu lassen. Bis dahin tobt sich eben auf schraeglesen aus und bezahlt die Spiele vorerst aus eigener Tasche. Wegen ihrer Vorliebe für Indie Games hält sich der finanzielle Aufwand dabei zum Glück in Grenzen.

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