Meine Spielehighlights im kommenden Früh-Jahr

Bei all den Auf- und Umbau zum Jahresbeginn wollen wir natürlich auch den Inhalt nicht vernachlässigen. Ich habe mir schon einmal eine Liste mit Videospielen zusammengestellt, die ich in diesem Jahr nicht aus den Augen verlieren möchte (obwohl sich da garantiert noch das eine oder andere Spiel dazu gesellen wird). Hier der Blick auf die erste Hälfte. Vorläufiges Fazit: Im Januar ist erstaunlich viel los!

That Dragon, Cancer

(12. Januar / Mac, PC, Ouya)

Gleich zu Beginn des Jahres wird es sehr emotional und persönlich: In dem art game “That Dragon, Cancer” verarbeitet das Entwicklerpaar Ryan und Amy Adams die Krebserkrankung ihres – im Alter von Jahren – verstorbenen Sohnes. Der Spieler übernimmt dabei aus der First-Person Perspektive die Rolle des Vaters und erhält so episodenhaft Einblicke in den Alltag von Eltern, deren Kind nur noch wenige Monate zu leben hat – und gleichzeitig auch in den Alltag von Ryan Adams. Sämtliche Szenen basieren nämlich auf Erfahrungen und Entscheidungen, mit denen der junge Vater konfrontiert wurde.

Was mich daran interessiert …

Das Thema des Spiels. Ein derartig ernstes und intimes Thema wird schließlich nur selten in Videospielen verarbeitet. Vor allem dann nicht, wenn die Entwickler zugleich noch persönlich so involviert sind. Da verwundert es mich nicht, dass “That Dragon, Cancer” schon jetzt die volle Aufmerksamkeit der Medien auf sich zieht. Ein solches Spiel sieht man schließlich nicht alle Tage.


Oxenfree

(15. Januar / PC und Xbox One)

Man nehme ein frisch gegründetes Entwicklerstudio aus ehemaligen Mitarbeitern von Disney und Telltale und füge etwas Thrilleratmosphäre und ein paar Teenie-Horrorfilme aus den 1980er Jahren hinzu – und fertig ist ein Adventure Game! Klingt komisch? Das genau ist “Oxenfree” auch: ein übernatürliches Adventure Game, in der sich eine Gruppe von neugierigen Teenagern auf eine mytseriöse Insel begibt, um deren Geheimnis zu ergründen. Bis es kommt, wie es kommen musste und die Dinge etwas aus dem Ruder geraten. Auch das kommt bekannt vor? “Oxenfree” wurde von Kultfilmen wir “Stand by Me” und “Poltergeist” inspiriert.

Was mich daran interessiert…

Das Spielprinzip: “Oxenfree” besteht zu großen Teilen aus Dialogen, in denen der Spieler Entscheidungen treffen muss. Doch im Gegensatz zu Spielen wie “Heavy Rain” bleibt die Zeit nicht einfach stehen. Es gibt keine cut-scenes oder ähnliches, stattdessen laufen die Dialoge in Echtzeit durch und die Zeit zum Nachdenken ist knapp bemessen. Bleibt der Spieler beispielsweise mit Alex stehen (sie ist die Protagonistin und die Person, die der Spieler steuert), bleiben die anderen Teenager nicht einfach stehen und warten geduldig. Wie es jeder normale Mensch tun würde, beschweren sie sich eben auch.


ADR1FT

(28. März / PC // 2016 /Xbox One, PS4)

Allein im Weltraum. Fern von jeglicher Zivilisation. Das Raumschiff ist zerstört. Die Crew ist tot. Kommt das irgendwie bekannt vor? Natürlich, denn im Grunde ist das das typische Horror-Sci-Fi Setting im Stile von “Alien” und “Deadspace”. Und genau das ist auch der Beginn von “ADR1FT”, das aus der First-Person Perspektive dem Überlebenskampf des Austronauten Alex Oshima folgt. Jetzt fehlen eigentlich nur die schleimigen Aliens, oder? Weit gefehlt, denn “ADR1Ft”, hat sich für eine vollkommen gewaltfreie Variante des bekannten Weltraum-Plot entschieden. Heil heimkehren möchte der Protagonist zwar auch, wobei er jedoch eher mit dem Sauerstoffmangel zu kämpfen hat. Eigentlich sollte der “Gravity”-Verschnitt bereits im letzten Jahr erscheinen, jetzt hat “ADR1FT” aber auch endlich einen offiziellen Release-Termin – hoffentlich.

Was mich daran interessiert…

Der verhältnismäßig “realistische” Überlebenskampf und das Fehlen von Dialogen. Denn mit wem soll sich ein Astronaut schon unterhalten, wenn die gesamte Crew tot ist. Hinweise über die Ursachen des Unfalls sowie Hintergründe über die einzelnen Crew-Mitglieder findet Commander Oshima ausschließlich in verbliebenen Aufzeichnen der Toten, die sich langsam wie ein Puzzle zusammenfügen. Im Grunde keine sonderlich neue Art des Erzählens, da “ADR1FT” damit auf Spiele wie “Stanley Parable” oder “Gone Home” referiert – und die damit auch für Virtual Reality Liebhaber zugänglich machen soll. (Wenn auch nicht immer ohne Risiken und Nebenwirkungen)

Hinweis am Rande: In “ADR1FT” verarbeitet Adam Orth seinen plötzlichen Rausschmiss von Microsoft.


Quantum Break

(05. April / Xbox One)

Ja, ich interessiere mich tatsächlich für einen Tripple-A-Titel und dazu noch für einen relativ klassischen Third-Person Shooter: “Quantum Break” spielt in einer fiktiven Welt, in der die Zeit durch ein gescheitertes Experiment langsam zu Grund geht. Der Spieler steuert Jack Joyce, der seit dem Zwischenfall nun selbst die Fähigkeit besitzt, die Zeit anzuhalten und damit versuchen muss die Welt vor dem Untergang und einem übermächtigen Antagonisten zu retten.

Was mich daran interessiert

Tja, ich finde Videospiele, die mit der Zeit herumexperimentieren einfach spannenend. Das wirklich besondere an “Quantum Break” ist, dass es zudem noch von einer TV-Serie begleigtet wird, deren Handlung von den Spielern mitentschieden wird. Diese Art des transmedialen Erzählen ist im Grund nichts neues (einen ähnlichen Versuch gab es bereits bei der Sci-Fi-Fernsehserie “Defiance” ), bei “Quantum Break” soll die Umsetzung jedoch direkter erfolgen: Der Spieler spielt abwechselnd einen Abschnitt im Spiel und sieht eine Episode der digitalen TV-Serie, wobei der Spieler zu Beginn der Episode eine Entscheidung treffen muss, die sich anschließend wieder direkt auf das Spiel auswirkt. Ob das nun wirklich funktioniert, wird sich erst am 5. April zeigen.


Weitere Spiele:

Tharsis (12. Januar / PC, PS4)

… Weltraum-Kanibalen-Strategiespiel, in dem der Spieler die Würfel rollen lassen muss, um Entscheidungen zu treffen und die Crew zu retten.

Darkest Dungeon (19. Januar / Windows, OS X, Linux // 2016 / PS4, Vita)

… Dungeon Crawler, in dem der Spieler das Stress-Level seines Helden niedrig halten muss, um zu überleben.

Firewatch (06. Februar / Windows, OS X, Linux, PS4)

… First-Person Adventure Game um einen freiwilligen Feuerturm-Wächter nach den Bränden im Yellowstone-Nationalpark 1988.

Unravel (09. Februar / Windows, Xbox One, PS4)

The Town of light (26. Februar / Windows, OS X, Linux)

… Psycho-Horror Game im ungewöhnlichen Gewand. Die Handlung basiert angeblich auf realen Ereignissen.

Superhot (Q1 2016 / Windows, OS X, Linux, Xbox One)

… taktischer Ego-Shooter, bei dem sich die Zeit nur weiter dreht sobald sich der Spieler bewegt. Die Idee entstand auf einer Game Jam.

Caecilia
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Caecilia

Ehemaliger(?) "Final Fantasy"-Freak. Hat durch die Liebe für das Japanische Rollenspiel zum Videospiel gefunden. Nachdem der Traum vom Leben im Land der aufgehenden Sonne schon am Sushi-Hass zerplatzte, fand die Musik- und Theaterwissenschaftlerin mit den Game Studies einen passenden Ersatz; ging ihren Dozenten deswegen permanent mit Hausarbeiten zu Videospielmusik, Avatartheorien oder Bewegungssteuerungskonzepten auf den Leim; versuchte sich nebenher als Redakteurin beim RETRO-Magazin oder stockte ihre Spielesammlung mit Aushilfsjobs bei GameStop auf. Ihr großer Traum: Mit einer Professur das eigene Hobby durch die Uni finanzieren zu lassen. Bis dahin tobt sich eben auf schraeglesen aus und bezahlt die Spiele vorerst aus eigener Tasche. Wegen ihrer Vorliebe für Indie Games hält sich der finanzielle Aufwand dabei zum Glück in Grenzen.

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