Das Ich-Quartett und die Mythen-Überschreibung

Mit Verspätung, aber niemals zu spät wird auch in diesem Jahr der Preis der Leipziger Buchmesse verliehen. Für uns ist das wieder die Gelegenheit, Bücher in Spielkarten zu verwandeln und miteinander zu vergleichen.

So eine Shortlist sorgt immer, wirklich immer für Beschwerden. Denn aus den hunderten Titeln die fünf perfekten Bücher rauszusuchen, auf die sich die ganze deutschsprachig lesende Welt einigen kann, ist einfach unmöglich. Doch in diesem Jahr war die Kritik mal wieder massiv: Die Liste sei unausgewogen und langweilig! Leider nicht ganz von der Hand zu weisen, aber darauf schauen wir später. Legen wir die Karten doch erstmal auf den Tisch.

Die mythologische Ausnahme: „Echos Kammern“ von Iris Hanika

Die Ausreißerin in dieser Liste ist mal nicht der lyrische Band, denn gleich zwei der nominierten Bücher keine Romane sind. Stattdessen fällt das neue Buch von Iris Hanika dadurch heraus, weil hier mit dem erzählenden Ich vergleichsweise sparsam umgegangen wird.

Thema: Eine deutsche Dichterin namens Sophonisbe erlebt zwischen New York und Berlin eine Wiederbelebung des Mythos‘ von Echo und Narcissus.

Buchanfang: ***

Der Anfang wirkt bemüht und langweilig. Wenn mir die Erzählerstimme beiläufig erklärt, warum die Geschichte chronologisch erzählt wird, frage ich mich, warum das nötig ist. Insgesamt bekomme ich am Beginn das Gefühl, dass sich das Buch selbst nicht ernst genug nimmt, aber auch nicht so leichtfüßig ist, dass ich durch die ersten Seiten lesend tänzeln könnte.

Sprachliche Rafinesse: ****

Mehr als alle anderen Bücher auf diese Liste spielt dieser Titel mit Sprache und Formen. Das liebe ich. Aber eine Höchstpunktzahl kann ich dafür dennoch nicht vergeben. Denn Sophonisbes Lengevitch, in diesem Fall eine Art Denglisch, deutsche Sprache mit amerikanischer Grammatik, wirkt unausgereift und mühsam. Darüber hinaus beschränkt sich der Text meistens auf saubere, auch clevere Beschreibungen, die aber nicht unbedingt poetische Meisterleistungen sind.

Lesefluss: ***

Gerade die Abschnitte aus Sophonisbes Skript lesen sich eben nicht flüssig weg und auch liest sich der Roman streckenweise sehr mühsam. Ich musste mich manchmal schon etwas durchkämpfen und wollte das Buch einfach zur Seite legen.

Spannung/Story/Komposition: *****

Auf den ersten Blick wirkt alles etwas einfallslos: Eine Neuerzählung eines Mythos‘, ein New York-Roman, ein Berlin-Roman, ein Künstlerroman, intertextuelle Bezüge. Aber eben genau diese Ebenen sind meisterhaft verknüpft: Es geht um Spiegelungen und Wiederholungen, deswegen spiegeln sich Motive und Momente auch im Text, deswegen werden Wiederholungen ganz leicht unterstrichen. Geschickt spielt Iris Hanika auch mit dem Wiedererkennen, nimmt den Leser:innen jede intellektuelle Freude Bezüge zu erspüren, indem sie sie immer wieder vorkaut und damit als Mittel entlarvt. Hinzu kommen auch zahlreiche wunderbare Einfälle, wie die Begegnung mit dem persönlichen Engel oder einer Mieterbewegung in Berlin.

Relevanz: *****

Ohne aufdringlich politisch zu werden spricht Hanika zahlreiche wichtige Themen an, wie die Gentrifizierung oder wie die Gräuel des Dritten Reichs in die Gegenwart widerhallen.

Buchende: ****

„In Manhattan haben wir angefangen, in Manhattan hören wir wieder auf.“ Die Reisen gehen weiter, der Roman der Hauptfigur bleibt unbeendet und die Geschichte spiegelt den Roman, den ich gerade gelesen habe. Das Ende wirkt stimmig, passend, aber vielleicht auch etwas zu sehr nach Ende.

Iris Hanika: Echos Kammern, Droschl, 236 Seiten

Geschichten leben: „Vom Aufstehen“ von Helga Schubert

Es sei das Comeback des Jahres. Das sagt Dennis Scheck. Helga Schubert wurde während des Zweiten Weltkriegs geboren und lebte später in der DDR. Sie schrieb einige Texte, doch fühlte sich nicht wirklich frei. Als sie 1981 zu den Tagen der deutschsprachigen Literatur eingeladen, durfte sie nicht hinfahren. Als sie dann 2020 erneut eingeladen wurde, räumte sie unter viel Beifall den Bachmannpreis ab – als älteste Preisträgerin jemals. Die Verlage fragten nach neuem Futter und nun sind die gesammelten Erzählungen erschienen.

Thema: In meist kurzen Texten erinnert sich Helga Schubert an ihr leben und ihre Entbehrungen. Sie schreibt über die schwierige Beziehung zu ihrer Mutter, wie wohl sie sich bei den Großeltern fühlte, die Unfreiheit in der DDR und die Wende.

Buchanfang: *****

Das ist bei einem Erzählungsband, zumal mit so kurzer Prosa, eigentlich kaum zu beurteilen. Aber: die erste Erzählung holt mich sofort in den Band rein und vermittelt so stark Stimmung. Und das gelingt der Autorin bei den meisten Texten: sofort die Situation zu vermitteln.

Sprachliche Rafinesse: ****

Diese mittelmäßige Bewertung ist subjektiv zu verstehen. Helga Schubert kann wirklich sehr gut beschreiben, Moment punktgenau einfangen. Aber es ist doch zu sehr geübtes Handwerk und kaum neuartig oder besonders raffiniert.

Lesefluss: *****

Eben genau diese Kunst, Momente auf wenigen Seiten oder sogar Zeilen einzufangen, macht es so angenehme diese Texte zu lesen, weil sie mich fast immer sofort abgeholt haben und wie aus einem Guss wirken. Dass sich kürzere und längere Texte mischen macht es für einen stressigeren Alltag auch ganz angenehm.

Spannung/Story/Komposition: ****

Über das eigene Leben und die eigenen Eindrücke zu schreiben, ist erstmal ziemlich leicht. Aber Schubert schafft, das so kunstvoll zu erzählen, dass sie mit ihren Texten immer über sich hinausweist. Besonders großartig ist der Siegertext des Bachmannpreises, der wunderbar mehrere Ebenen miteinander verknüpft.

Relevanz: ***

Erinnerungen an die Geschichte ist immer wichtig und ich habe auch einiges Neues gelernt, aber die Buch hat keine Debatte bereichert.

Buchende: ***

Am Ende des Bandes steht der bereits mehrfach gelobte Text „Vom Aufstehen“, der nicht umsonst auch auf dem Titel prangt. Aber die meisten Texte in dem Band haben kein bemerkenswertes Ende.

Helga Schubert: Vom Aufstehen, dtv, 222 Seiten

Zusammengeschnitten: „da ich morgens und moosgrün. Ans Fenster trete“ von Friederike Mayröcker

Die Dichterin Friederike Mayröcker kann als Urgestein der modernen deutschsprachigen Lyrik bezeichnet werden. 93 Jahren ist sie auch mit etwas Abstand die älteste Nominierte. Doch da Leben für sie schreiben bedeutet, dürfte das auch nicht der letzte Band sein.

Thema: Die Autorin verwandelt das Leben in Texten. In ihren Proemen schneidet sie ziemlich hart Bildbeschreibungen, Natur- und Alltagsbeobachtungen mit Erinnerungen und allgemeinen Ideen zusammen. Auf den ersten Blick lässt sich der Band als eine Art Gedankentagebuch lesen.

Buchanfang: ***

Gedichtbände haben eigentlich keinen Anfang. Aber da dieser Abend eben wie ein Tagebuch funktioniert, gibt es doch so etwas wie eine Chronologie. Doch der Anfang ist eben etwas schwierig: Entweder man kennt und liebt das Werk von Mayröcker, dann schließt der Band beinahe nahtlos an den Vorgänger an. Wer aber ein Neuling (so wie ich) ist, braucht erstmal einen Moment, um sich an diesen Zugang zur Sprache zur gewöhnen.

Sprachliche Rafinesse: *****

So komplex und ungewohnt diese Art Prosagedichte sind, so faszinierend sind sie auch. Mayröcker hat eine ganze eigene Form gefunden um den seltsamen Gedankengängen eine sprachliche Form zu verleihen, indem sie einzelne Bilder permutieren lässt, oder mitten im Gedanken einen Punkt setzt, um einen neuen Gedanken fortzusetzen, fast schon aufzupfropfen.

Lesefluss: **

Da diese Texte – oder Proeme, wie sie Mayröcker als Zwischenform von Prosa und Poem nennt – so dicht und komplex sind, fordern sie die Leser:innen auch besonders. Ich zumindest musste nach zwei oder drei Texten immer wieder eine Pause einlegen. Aber bei Lyrik muss nicht negativ sein.

Spannung/Story/Komposition: ****

Natürlich schreibt Mayröcker nicht willkürlich ihren Gedankenfluss auf, sondern verbindet diese Ideen geschickt und reduziert sie Vorstellungen auf das Nötigste. Sie formuliert eine Eingebung oder beschreibt ein Bild nur solange, bis es Form annimmt und schaltet dann zum nächsten um. Gerade in diesen Schnitten finden dann die Leser:innen ihren Platz. Das funktioniert nicht immer, aber meistens sehr gut.

Relevanz: ***

Es geht Mayröcker nicht um einen tiefgehenden Beitrag zu aktuellen Debatten, sondern sitzt vielmehr in ihrer Schreibwohnung, umgeben von Bildern, Texten und Geschichte. Es ist Literatur in Reinform – und die ist auch wichtig.

Buchende: ???

Gedichtbände haben kein richtiges Ende…

Friederike Mayröcker: da ich morgens und moosgrün. Ans Fenster trete, Suhrkamp, 202 Seiten

Ostsee-Reise: „Daheim“ von Judith Hermann

Judith Hermann wird gerne mit dem seltsamen Schlagwort Fräuleinwunder beschrieben. Dabei gibt es doch keine Fräuleins mehr und ein Wunder ist Literatur von Frauen auch schon lange nicht mehr. Richtig ist aber, dass die Autorin besonders weibliche Protagonistinnen und deren Lebensumstände in den Mittelpunkt rückt.

Thema: Nachdem sich die Tochter der Protagonistin sich auf eine Weltreise begeben hat und sich die ältere Frau von ihrem Mann getrennt hat, zieht sie an die Ostsee, um einen neuen Lebensmittelpunkt zu finden.

Buchanfang: *****

Die Szene zu Beginn scheint aus der Zeit gefallen zu sein und erinnert an Literatur aus den 1920ern. Geschickt schafft Hermann gleich am Anfang eine Stimmung des Verlorenseins. Die Anekdote wird auch im Laufe des Buches immer wieder aufgegriffen und hinterfragt, sodass sie immer weiter verstärkt wird und zentral für das Thema des Buches wird.

Sprachliche Rafinesse: ****

Mit handwerklichem Können schafft Hermann es durch ihren Text, Stimmungen zu erzeugen, ohne sie immer explizit zu benennen. Eine Stimmung von Melancholie und Ziellosigkeit. Gleichzeitig gibt es auch keine bemerkenswerten Überraschungen und das Buch flacht nach dem Anfang etwas ab.

Lesefluss: ****

Durch dieses stimmungsvolle Schreiben liest sich das Buch auch ganz gut weg. Gleichzeitig ist die Sprache aber auch nicht bemerkenswert oder die Handlung ideenreich genug, um sagen zu können, dass ich das Buch verschlungen hätte.

Spannung/Story/Komposition: ****

„Daheim“ lebt – ich habe es schon mehrmals erwähnt – vor allem von der Stimmung und von den einzigartigen Charakteren, die mit den Klischees spielen, ohne sie zu überreizen. In einem sehr angenehmen Maße mischt Hermann auch Konflikte und Geheimnisse mit ein. Mir hat besonders gefallen, wie sie die Anfangsszene (in der ein Zauberer der Protagonisten anbietet, ihn als Assistentin auf einer Reise nach Singapur mitzunehmen) immer wieder in die Erzählung aufgenommen wird und die Geschichte so selbst zum Motiv wird.

Relevanz: ***

In meinen Augen handelt es sich um die so oft verschriene Befindlichkeitsprosa, nur eben diesmal nicht von Millennials, sondern von einer Frau in den 50ern, die gerade auf der Suche nach einem neuen Bezugspunkt in ihrem Leben und der Frage, ob sie nicht etwas verpasst hat. Vielleicht bin ich noch zu jung, um das wichtig zu finden.

Buchende: ***

Die Geschichte endet schwebend, nur die Falle, die im ersten Drittel im Haus aufgestellt wurde, vermittelt den Eindruck, dass etwas zu Ende gegangen ist. Das ist sauber und solide erzählt, aber vielleicht sogar etwas zu sauber, um interessant zu sein.

Judith Hermann: Daheim, S. Fischer, 189 Seiten

Noch eine Reise: „Eurotrash“ von Christian Kracht

Thema: Ein Mann mit Namen Christian Kracht versucht die Vergangenheit aufzuarbeiten, indem er mit seiner dementen Mutter und einer Tüte voller Geld durch die Schweiz fährt.

Buchanfang: ****

Wir werden mitten in die Situation geworfen und nehmen gleich die Stimmung des Romans „Eurotrash“ auf. Aber gerade der Anfang wabert noch, verliert sich in Einschüben und Zwischensätzen. Mir ist es anfangs unnötig schwergefallen, dem Erzähler zu folgen.

Sprachliche Rafinesse: ****

Christian Kracht schreibt wie Christian Kracht. Das ist also schon überzeugend. Obwohl es mich nicht so sehr begeistert, wie damals „Faserland“, das im Buch selbst immer wieder erwähnt wird. Kracht gelingt es sehr gut, die eingeschobenen Momenten, die von Vergangenheit oder eine Geschichte in der Geschichte erzählen, vom Rest abzusetzen. Die Dialoge mit der Mutter wirken aber oft etwas zu aufgesetzt.

Lesefluss: ***

Dieses Mäandernde in der Sprache und dass sich der Text ständig selbst unterbricht ist natürlich Absicht, um das Altern und das Leben selbst in den Text zu holen, aber dem Lesefluss tut das nicht immer gut. Außerdem gibt es einen massiven Punktabzug für die alte Rechtschreibung. Mir hat sich diese Entscheidung nicht erklärt, sondern wirkte gewollt und fast schon trotzig – unnötig!

Spannung/Story/Komposition: *****

Ich bin ein großer Liebhaber von Metafiktion und deswegen mag ich es sehr, dass Kracht hier auch mit seinem Rang als Schriftsteller spielt. Noch bemerkenswerter ist aber das Spiel mit der Wahrheit selbst, denn so frage ich mich als Leser immer, was stimmt von dem, was hier erzählt wird. Und genau diese macht eben dieses Autor auch so spannend, der sein eigenes Leben immer wieder überschreibt. Indem er noch mehr Geschichten in diese Reise einbaut, entsteht das Gefühl, das nich viel mehr unter der Oberfläche lauert.

Relevanz: *****

Genau in diesem Untergrund geht es um Schuld. Wie gehen wir mit unseren Eltern um und mit deren Fehlern. Dass der Ich-Erzähler recht früh auch von der Nazi-Vergangenheit seiner Familie erzählt kommt nicht von ungefähr und ist maßgeblich für die Entscheidung, auf der Reise so viel Geld wie möglich zu verschleudern. Gleichzeitig werden diese Vorfahren auch nicht als grundschlecht gezeigt, sondern ebenso von Schicksalsschlägen gezeichnet. Dass der Sohn seiner Mutter immer den Fäkalienbeutel wechseln muss, der wegen eines geschädigten Verdauungstraktes nötig ist, ist dafor auch ein großartiges Bild. Da dieser Generationenkonflikt immer weiter zuspitzt, ist das Buch wichtig.

Buchende: *****

Es ist Kitsch, aber gut gemachter Kitsch. Am Ender der Reise, die nie so weit geht, wie es die Mutter gerne hätte, bringt der Ich-Erzähler seine Mutter in ein Heim. Doch sie geht so hinein, als wäre sie wieder in ihrem geliebten Afrika. Das ist genauso bestimmt schon oft erzählt worden, aber es ist das perfekte Ende für diese verrückte Mutter-Sohn-Odyssee.

Christian Kracht: Eurotrash, KiWi, 210 Seiten

Spiel mit abgegriffenen Karten

Als die Liste bekannt gegeben wurde, war ich erstmal positiv überrascht: In der Belletristik sind vier Autorinnen nominiert. Nach der Shortlist des Deutschen Buchpreises im vergangenen Jahr scheint sich ein Trend abzuzeichnen. #Frauenzählen hat sich gelohnt.

Doch dann wurde das Geschrei wieder groß: Die Shortlist sei zu weiß und nicht divers genug. Ich muss zugeben, dass ich im ersten Moment mit den Augen gerollt habe: Eins nach dem anderen, dachte ich mir. Deutschland ist auch noch sehr weiß und man muss es doch nicht erzwingen.

Nachdem ich mich nun länger mit der Kritik beschäftigt habe, muss ich allerdings zustimmen: Erstens nimmt die Kategorie Übersetzung die gesamte Welt in den Blick und könnte hier auch nicht-weiße Positionen ausstellen. Und zweitens sind in den vergangenen Monaten auch auf dem Deutschen Buchmarkt auch bemerkenswerte Titel nicht-weißer Autor:innen erschienen wie „Adas Raum“ von Sharon Dodua Otoo – um nur einen zu nennen.

Ganz im Gegenteil ist die Liste so homogen, so weiß, deutsch und alt (die jüngste Nominierte ist über 50 Jahre alt), dass es mich insgesamt langweilt: Vier von fünf Büchern stellen das lyrische ich in den Mittelpunkt, drei von fünf erzählen vom Reisen, zwei von fünf (!) schreiben „daß“ statt „dass“. Das ist alles gut gemachte Literatur, aber sie ist einfach zu gut gemacht, zu routiniert, zu erprobt, ohne den Willen etwas zu wagen. Mir fiel die Bewertung daher auch sehr schwer, weil es zwar nichts auszusetzen gibt, mir aber auch der Glanz fehlt, die leuchtende Überraschung.

Ich würde Helga Schubert als Preisträgerin vermuten. In „Vom Aufstehen“ hat sie wunderbare kleine Texte versammelt, die leichtfüßig tiefgehende Momente einfangen. Außerdem ist die Auseinandersetzung mit Geschichte, vor allem der DDR-Geschichte immer ein guter Anlass für einen Preis. Der Preis wäre auch nochmal so etwas wie die Ehrung eines Lebenswerkes der Autorin, die nachdem sie sich so sehr für die Deutsche Einheit eingesetzt hat, fast in Vergessenheit geraten ist. Allerdings könnte ihr der Bachmannpreis im Weg stehen, der den besten Text des Bandes bereits hervorgehoben hat. Am Ende liege ich mit meine Preisvorhersagen auch nie, niemals nie, richtig. Also bleibt einfach gespannt.

Thilo
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Thilo

Hat sich von einer anfänglichen Faszination für Bücher, über erste Leseerfolge zum Bibliomanen entwickelt. Eigentlich hat der Kulturjournalist nur aus Langeweile gelesen, hier mal ein Buch im Zug, mal eines im Urlaub, mal ein bisschen vorm Einschlafen. Nach unausgegorenen Berufswünschen wie Koch, Hornist oder Schauspieler, verschlägt es ihn zum Studium der Theaterwissenschaft nach Leipzig und in die Redaktionsräume des Ausbildungsradios mephisto 97.6. Ganz beiläufig lässt er hier fallen, dass er eigentlich ganz gerne mal ein Buch lese. Schon einen Monat später leitet er – hopplahopp – die Literaturredaktion und Lesen wird zum Exzess (in den Tagen vor Buchmessen liest er gerne Nächte und Tage durch). Inzwischen spricht er hin und wieder bei MDR Kultur und dem Deutschlandfunk über Literatur, Theater, Musik, neue Medien und alles was die Leute (oder: ihn) interessiert. Sein Ziel: Der nächste Marcel Reich-Ranicki (und ein bisschen Gerhard Stadelmaier) werden – nur besser aussehend … und vielleicht etwas umgänglicher. So lange vergnügt er sich weiter auf schraeglesen.de

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