Schon die Hälfte rum

Jeden Morgen stehe ich auf und beschäftige mich mit tagesaktuellen Berichten. Doch dazwischen beschäftige ich mit zeitlosen Geschichten, einer Musikerkarriere zischen Himmel und Hölle – papiernen Seiten. Außerdem bin ich auf der Suche nach den nächsten Lese-Highlights.

Für die vergangenen drei Wochen war ich im Zeitfunk des Deutschlandradios unterwegs und habe mich mit Themen beschäftigt, die hier gar nicht so richtig reinpassen. Aber nächste Woche ist Gamescom und dann werde ich mich im Radio richtig breit machen.
Aber auch die vergangenen Wochen habe ich mich (vor allem auf den Bahnfahrten) in die Literaturwelten begeben. Ein Spielbuch hat mich in die abgefuckte (nur dieses Wort trifft es wohl) Szene der Metal-Musik versetzt und zwar ganz praktisch. Natürlich habe ich dort den Teufel bereits besiegt. Ich werde Dir dieses Erlebnis bald beschreiben. Außerdem habe ich mich etwas in die Welt der Superhelden versetzt, für den einen ist es der Anker kurz vor dem Tod, auch dieser Abgesang ist bereits in Arbeit, für andere ist es ein ideales Setting für Schlägereien (… muss ich noch mehr sagen?), doch hier muss ich noch viel mehr lesen und ich frage mich, ob ich das jemals schaffen werde, wo ich doch immer alles lesen will – die Bibliothek ist für mich Himmel und Hölle zu gleich.
Das fällt mir auch beim Blättern durch die Herbst-Programme – es sind jedes Jahr so viele neue Bücher und jedes Jahr will man das Beste zwischen diesen Massen finden. Obwohl ich sagen muss, dieses Jahr scheinen die Titel mich nicht ganz zu reizen. Liegt das an mangelnden Idee der Autoren oder an meiner Übersättigung? Was auch immer es sei, ich verliere nie die Lust zu lesen. Deswegen habe ich jetzt auch angefangen mich endlich in die Welt von „The Familiar“ zu begeben, ein Wahnsinn Projekt, es ist bereits ein Neuntel erschienen – also drei Bände. Wie typisch für Danielewski ist er voller verschiedener Schriftarten und einigen Spielerein im Buchstabensatz und eine Geschichte wäre wohl auch nicht genug, deswegen sind es gleich, natürlich 9 (spielt da jemand mit Dreierpotenzen?) – hoffentlich verliere ich nicht den Überblick. Aber eine Feststellung kann ich schonmal wagen: Danielewskis Romane werden immer bunter: Zuerst war da nur etwas Blau (bis heute ist das ‚House‘ im Impressum in dieser Farbe), dann Grün und Gold in „Only Revolution“, dann fünf Farben in „The Fifty-Year-Sword“, inzwischen lassen sich die Farben kaum noch zählen. Ganz nebenbei lese ich zur Entspannung moderne und postmoderne Romane, wie „Tristram Shandy“ und „A Scanner Darkly“ und beschäftige mich mit interaktiven Hörspiel. Also es bleibt viel zu tun bevor ich von Massen an Neuheiten überflutet werde.

Thilo
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Thilo

Hat sich von einer anfänglichen Faszination für Bücher, über erste Leseerfolge zum Bibliomanen entwickelt. Eigentlich hat der Kulturjournalist nur aus Langeweile gelesen, hier mal ein Buch im Zug, mal eines im Urlaub, mal ein bisschen vorm Einschlafen. Nach unausgegorenen Berufswünschen wie Koch, Hornist oder Schauspieler, verschlägt es ihn zum Studium der Theaterwissenschaft nach Leipzig und in die Redaktionsräume des Ausbildungsradios mephisto 97.6. Ganz beiläufig lässt er hier fallen, dass er eigentlich ganz gerne mal ein Buch lese. Schon einen Monat später leitet er – hopplahopp – die Literaturredaktion und Lesen wird zum Exzess (in den Tagen vor Buchmessen liest er gerne Nächte und Tage durch). Inzwischen spricht er hin und wieder bei MDR Kultur und dem Deutschlandfunk über Literatur, Theater, Musik, neue Medien und alles was die Leute (oder: ihn) interessiert. Sein Ziel: Der nächste Marcel Reich-Ranicki (und ein bisschen Gerhard Stadelmaier) werden – nur besser aussehend … und vielleicht etwas umgänglicher. So lange vergnügt er sich weiter auf schraeglesen.de

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