#5 – Die Herausforderung

Vielleicht haben schon einige gedacht, dass das Herumirren in einem Labyrinth noch nicht den großen Spaßfaktor bildet. Natürlich gibt es noch mehr Herausforderungen zu bewältigen.

by Bill Smith at https://www.flickr.com/photos/byzantiumbooks/24258176459/ under CC BY 2.0

Was mich persönlich bei den meisten “interaktiven Hörspielen” stört, ist abseits von einem sehr geringen Anteil an wirklicher Interaktion, dass sie oft kein Hör-Spiel sind. natürlich wunderbar produziert, aber das allein macht es nicht. Hier soll das anders sein: Das Hören wird die zentrale Herausforderung sein.

Denn es ist kein Labyrinth, dass auf den Boden gemalt wurde, keine Heckenlabyrinth in der Gartenanlage, und auch kein Labyrinth wie bei Maze Runner. Es ist ein Labyrinth ohne Licht. Es wäre vollkommen egal, wenn der Spieler blind wäre (na gut, nicht vollkommen, aber dazu später). Das bedeutet, dass lediglich die Ohren den Spielern Hinweise geben. Es gibt magische Räume und ein Monster, die durch Geräusche auf sich aufmerksam machen. Die lauter werden, wenn man sich ihnen nähert. Die von rechts klingen, wenn sie aus dem rechten Raum kommen. Anhand derer der Spieler entscheiden muss, ob er sich auf das Geräusch zu oder davon weg bewegt. Eine zentrale Herausforderung wird also sein, die unterschiedlichen Räume an ihrem Klang zu erkennen.

Zum Verdeutlichen noch ein paar Beispiele:

Wie bereits angedeutet, gibt es ein Monster, den obligatorischen Minotaurus. Der röhrt natürlich wie ein Stier halt röhrt. Gelegentlich fragt das Spiel, ob der Spieler dem Minotaurus gegenüber treten möchte (der Kampf kann nützlich aber auch idiotisch sein, dass ist aber ein anderes Thema). Dann muss der Spieler genau hinhören, von wo er glaubt, den Minotaurus zu hören und daraufhin seine Entscheidung treffen.

Es wird Räume geben, die besondere Bedeutung für das Vorankommen haben, weil sie Knotenpunkte im Labyrinth sind, die zu anderen Ebenen führen. Diese Räume haben eine ganz eigene Schwingung haben und Töne von sich geben. Diese Töne können als Orientierungshilfe dienen. Dabei ist es jedoch nicht immer ratsam dort hin zu stürmen, weil dem Spieler sonst ein wichtiges Puzzleteil entgeht, manchmal ist es aber auch die einzige Möglichkeit des weiterkommens.

So oder so gilt es, richtig hinzuhören.

Thilo
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Thilo

Hat sich von einer anfänglichen Faszination für Bücher, über erste Leseerfolge zum Bibliomanen entwickelt. Eigentlich hat der Kulturjournalist nur aus Langeweile gelesen, hier mal ein Buch im Zug, mal eines im Urlaub, mal ein bisschen vorm Einschlafen. Nach unausgegorenen Berufswünschen wie Koch, Hornist oder Schauspieler, verschlägt es ihn zum Studium der Theaterwissenschaft nach Leipzig und in die Redaktionsräume des Ausbildungsradios mephisto 97.6. Ganz beiläufig lässt er hier fallen, dass er eigentlich ganz gerne mal ein Buch lese. Schon einen Monat später leitet er – hopplahopp – die Literaturredaktion und Lesen wird zum Exzess (in den Tagen vor Buchmessen liest er gerne Nächte und Tage durch). Inzwischen spricht er hin und wieder bei MDR Kultur und dem Deutschlandfunk über Literatur, Theater, Musik, neue Medien und alles was die Leute (oder: ihn) interessiert. Sein Ziel: Der nächste Marcel Reich-Ranicki (und ein bisschen Gerhard Stadelmaier) werden – nur besser aussehend … und vielleicht etwas umgänglicher. So lange vergnügt er sich weiter auf schraeglesen.de

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